Wege zur Ermittlung der Website-Performance
08 Mai, 2014
Kategorie: Allgemein
Es gibt viele Tools und Dienstleistungsangebote mit denen man die Site-Performance einer Internetseite messen kann. Die Messung der Site-Performance ermöglicht eine Identifizierung der Stärken und Schwächen einer Seite und liefert somit wichtige Erkenntnisse für entsprechende Verbesserungsmaßnahmen. Abhängig von der Zielsetzung, die einer Messung zu Grunde liegt, kann diese auf zwei unterschiedlichen Wegen durchgeführt werden, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Die Synthetische Messung
Bei dieser Form der Ermittlung der Performance einer Internetseite werden Scripts ausgeführt, welche auf unterschiedliche Server verteilt worden sind. Auf diese Weise kann die Site-Performance hinsichtlich unterschiedlicher Browser und geographischer Standorte gemessen werden. Ein solches Vorgehen kann sehr sinnvoll sein, falls keine echten Nutzer-Daten vorliegen. Diese Problematik ergibt sich beispielsweise, wenn die Performance einer neuen Seite bestimmt werden soll, oder wenn Designänderungen vor dem Launch einer neuen Webseite kontrolliert werden sollen.
Der große Nachteil der synthetischen Messung liegt darin, wie der Name schon erwarten lässt, dass nicht die Daten von realen Nutzern in die Messung einbezogen werden. Des Weiteren ist es mi einem recht hohen zeitlichen Aufwand verbunden, die Ladezeit vieler unterschiedlicher Seiten zu testen. Daher wird häufig lediglich eine Auswahl von Seiten untersucht, die möglichst die Gesamtheit aller Seiten auf der Domain repräsentieren sollte. Google selbst bietet auch einen Service zur synthetischen Messung an.
„Real User Measurement“
Eine synthetische Messung liefert zwar nützliche Einblicke, jedoch greifen immer mehr Unternehmen auf ein „Real User Measurement“ (RUM) zurück, um verlässliche Daten bezüglich der Performance einer Internetseite zu generieren. Beim RUM werden JavaScript Dateien hinzugezogen, um die Ladezeiten einer Seite in Echtzeit abbilden zu können, in dem der Besucher eine bestimmte Seite aufruft. Auf diese Weise kann die Performance einer Seite den Bedürfnissen des Nutzers maßgeschneidert angepasst werden. So muss nicht spekuliert werden, wie schnell die Internetverbindung des Nutzers ist, welchen Browser auf welchem Endgerät er benutzt oder an welchem Ort er sich befindet.
Google bietet in Google Analytics entsprechende Datensätze für ein „Real User Monitoring“ an. Mit Hilfe der Navigation-Timing-API kann die Ladezeit in unterschiedlichen Browsern an verschiedenen geographischen Standorten gemessen werden.
Gewonnene Daten liefern wertvolle Einsichten
Werden die so erhobenen Daten mit Zielen und „conversion-data“ in entsprechende Zusammenhänge gesetzt, erhält man extrem wertvolle Erkenntnisse bezüglich der Performance einer Internetseite. Die Datensammlung von Google Analytics ist auf ein bestimmtes Volumen begrenzt, das maximal auf 10 000 „samples“ pro Tag gesteigert werden kann. Eine weitere Einschränkung von Google Analytics liegt darin, dass die Navigation-Timing-API nicht von allen Browsern unterstützt wird. Hierzu zählen vor allem ältere Browser und solche, die häufig von mobilen Endgeräten verwendet werden. Dieser Umstand führt dazu, dass die von Google zur Verfügung gestellten Datensätze nicht vollständig sind und somit keine lückenlose Auswertung möglich ist. Will man diese Lücke schließen, sollte man auf Drittanbieter von RUM Dienstleistungen zurückgreifen. Da diese auf die Daten vieler Browsern an unterschiedlichen Standorten zugreifen können. Die populärsten Anbieter solcher Dienste bieten sowohl sehr detaillierte Histogramme bezüglich der Performance einer Seite an, als auch „Real-Time-Monitoring“ und viele andere nützliche Metriken. Hier einige der populärsten Anbieter solcher Dienste:
Google Analytics, das wohl meistgenutzte Toll ist hier auch an erster Stelle zu nennen
Piwik ist nach Analytics in Deutschland das zweitgenutzte Werkzeug. Piwik basiert auf einem Open Source Ansatz und bietet die Möglichkeit alle erhobenen Daten auf dem eigenen Server zu speichern
Etracker ist kostenpflichtig und in mehreren Versionen erhältlich. Die Basisversion enthält bereits viele hilfreiche Anwendungen, die vom Live-Tracking über Klickpfadanalysen bis hin viele unterschiedliche Benutzerstatistiken umfassen.
Reinvirogate bietet neben den Standartfunktionen von Google Analaytics auch zusätzliche Anwendungen, zu denen beispielsweise auch Analysen in Echtzeit gehören, oder Benachrichtigungen zu aktuellen Aktivitäten von Besuchern auf der Seite.
Mit Hilfe der erhobenen Daten kann das Verhalten der Benutzer festgestellt werden. In diesem Zusammenhang ist die Absprungrate („bouncing rate“) besonders interessant. Ist diese Metrik bei einer Seite besonders stark ausgeprägt, so muss der Grund hierfür gefunden werden. Eine hohe Absprungrate lässt darauf schließen, dass viele Nutzer an der gleichen Stelle mit Problemen konfrontiert werden, dass sie dazu motiviert, die Seite zu verlassen. Zu lange Ladezeiten sind ein weit verbreitetes Problem. Doch wie findet man heraus wann und warum es zu langen Ladezeiten kommt? Ein Test bringt Licht ins Dunkel.
Schwachstellen erkennen und beheben
Ein Performance-Test ermöglicht die Identifizierung von Schwachstellen einer Internetseite bezüglich der Konzeptionierung oder der technischen Umsetzung. Sind diese Engpässe erst einmal aufgedeckt, so können sie Schritt für Schritt beseitigt werden. Ein Performance-Test beinhaltet die Geschwindigkeit einer Seite hinsichtlich folgender zentraler Aspekte:
- Anzahl von Aufrufen, die zur gleichen Zeit eingehen
- Ladezeiten werden für bestimmte Events (Treffer, Ereignisse, Nutzerinteraktionen etc.) erfasst.
- Die Zeit wird gemessen, die ein Browser für die Analyse eines Dokuments benötigt und die ein Nutzer aufbringen muss, damit ihm die angefragten Informationen angezeigt werden.
Auf diesen drei Ebenen befinden sich Stelleschrauben, die angezogen werden können, um die Performance einer Seite zu verbessern. Hinsichtlich einer Verkürzung der Ladezeit ist ein möglichst schneller Datenaustausch zu gewährleisten. Die Maßnahmen hierfür reichen von der Reduzierung der http-Anfragen, über das Browser Caching, bis hin zur Komprimierung der einzelnen Seitenelemente. Viele der Verbesserungsmaßnahmen sind unkompliziert und zeitnah umsetzbar.
Autor: Sascha Albrink
Sascha Albrink ist Geschäftsführer der sixclicks GmbH und Herausgeber des sixclicks Internetmarketing Magazins. Seit mehr als zehn Jahren berät er Unternehmen in allen Bereichen des Internet Marketing. Er hat sich dem Ziel verschrieben, das Internet schneller zu machen und Nutzern ein besonderes Webseitenerlebnis zu geben. Er ist der Meinung, dass insbesondere mobile Nutzer schon heute in die Lage versetzt werden sollen, schnell an relevante Informationen im Internet zu gelangen.
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